Einhand Schleusen Rhein-Herne-Kanal Ost

Die ersten beiden Durchgänge der Schleusen Wanne-Eickel und Herne-Ost

– Die ersten Erfahrungen des Einhand Schleusens –

Heute sollte es soweit sein, zum ersten mal alleine schleusen.

Nach meiner gestrigen Tour Rheine-Herne-Kanal Ost mit Sandra und Stefan dachte ich, ich wüsste was mich erwartet.

Die Vorbereitungen habe ich im Beitrag Einhand Schleusen beschrieben.

Die heutige Wegstrecke

Heute will ich den Rhein-Herne-Kanal in Bergfahrt (Bergfahrt von Duisburg nach Henrichenburg) bis zum Ende (Übergang in den Dortmund-Ems-Kanal) fahren und zurück.

In der Stölting Marina RHK km 26,5 fahre ich Richtung Osten in den RHK ein und fahre bis zum Ende des RHK in Henrichenburg RHK km 45,4

Auf diesen Weg habe ich pro Richtung jeweils 2 Schleusen zu bewältigen.

Die Schleusen des heutigen Tages

Schleuse Wanne-Eickel RHK km 31,2

  • Schwimmpoller auf der Nördlichen Seite (Bergfahrt Backboard, Talfahrt Steuerboard)

 

Schleuse Herne-Ost RHK km 37,1

  • Schwimmpoller auf der Nördlichen Seite (Bergfahrt Backboard, Talfahrt Steuerboard)

Die Schleuse Wanne-Eickel zu Berg

In die Schleuse Wanne-Eickel durfte ich nach dem Binnenschiff MS Anthrazit einlaufen.

Ich habe dort direkt am ersten Schwimmpoller Backboard festgemacht.

Festmachen und Schleusen klappte ohne Probleme.

Erstmal durchatmen!

Die Schleuse Herne-Ost zu Berg

An der Schleuse Herne-Ost musste ich erstmal warten.
An der Nordseite sind Poller wo ich mit dem Sportboot anlegen sollte.
Dies zeigte sich erstmal schwierig, da der Wind das Boot immer wieder von den Pollern wegdrückte.
Dann habe ich auch einmal nicht aufgepasst und die Leine rutschte vom Poller. Grrrrrrrrrr

Ich durfte dann in die südliche Kammer einlaufen.
Dort machte ich dann wieder am ersten Schwimmpoller Backboard fest.

Hier klappte das festmachen wieder super.

Das (fast) Ende des Rhein-Herne-Kanals, Henrichenburg

Ich bin dann noch weiter gefahren bis Henrichenburg.

Aristell hatte somit den ersten Kanal von Anfang bis Ende durchfahren.

Die Schleuse Herne-Ost zu Tal

Zurück ging es dann Richtung Schleuse Herne-Ost guter Dinge da ja das Bergauf Schleusen super geklappt hat.

ALLERDINGS SIEHT DIE REALITÄT MANCHMAL ANDERS AUS

Es fuhren dann vor mir zwei Sportboote von Henrichenburg in den RHK gen Westen, auch ein Binnenschiffer musste ich noch vorbeilassen.

Ich überholte dann den Binnenschiffer, da ich in meiner Naivität geglaubt hatte das wir drei Sportboote dann alleine geschleust werden.

Allerdings kam es dann ander als gedacht, die Sportboote mussten auf das Binnenschiff warten.

Also warteten wir treibend.

Nachdem das Binnenschiff in die Schleuse gefahren war, fuhren die ersten beiden Sportboote auf die ersten beiden Schwimmpoller. Zur Sicherheit rief ich bei der Schleuse an, ob ich auch noch mit einfahren soll. Ein berechtigt genervter Schleusenwärter äußerte sich nur, das genug Platz ist und das keine Sportbootschleuse ist und wir uns untereinander einigen sollten. Ich sollte an der Backboard Seite an der Leiter anlegen.

Ähhhhhhhhhhhhhhh, Leiter und Bügel, kein Schwimmpoller. Mein Puls war auf 1000. Konnte es noch schlimmer werden.

Der erste Versuch da eine Leine anzubringen ging natürlich auch schief. Der Schleusenwärter meldete sich durch die Lautsprecher ob es nicht besser ist, wenn ich ins Päckchen bei einem der anderen Sportboote gehe.

Ähhhhhhhhhhhhhhh, Päckchen. Auch das hatte ich noch nie gemacht. Ich war kurz vorm Herzklappenabriß.
Dankbarerweise, signalisierte die Dame vom ersten Sportboot, das ich bei denen anlegen kann.
Glücklicherweise klappte das anlegen mit den beiden Motoren am Sportboot super.

Hier gab es dann auch Lob wie toll ich ohne Bug- und Heckstrahlruder am Sportboot angelegt hatte. Im Gespräch stellte sich dann heraus das das Sportboot Stegnachbar ist in der Marina Düsseldorf vom Wolf (Rheintrainer), bei dem ich das Rhein- und Radartraining absolviert hatte.

Das Schleusen im Päckchen klappte dann super.

Die Schleuse Wanne-Eickel zu Tal

Wir fuhren dann weiter zur Schleuse Wanne-Eickel, hier mussten wir allerdings warten, da zwei Binnenschiffe die Kammer gefüllt hatten.

Wir sollten dann am nördlichen Sportbootanleger festmachen.

Ähhhhhhhh, der Sportbootanleger wurde von Jugendlichen als Badeplattform missbraucht.
Auch war er gerade mal für max. 2 Sportboote geeignet.

Also sollte ich wieder ins Päckchen, jetzt am zweiten Sportboot, „die müssen das ja auch mal lernen„, schrie der Kapitän vom ersten Sportboot.

Also wieder ein Boot vorsichtig ansteuern, um mich dort ins Päckchen zu legen.
Im großen und ganzen hat das ganz gut geklappt, hier war eher die vierköpfige Besatzung überfordert mit Fender und Festmachen.
Vom zweiten Boot hieß es dann „hat ja super geklappt, man merkt du hast Erfahrung“, dieser Eindruck freute mich zwar, auch wenn ich nach 6 Wochen Bootsbesitz und erstes alleinige Schleusen mich eher als Erfahrungslos ansehe.

ABER DIE HERAUSVORDERUNGEN WAREN NOCH NICHT VORBEI

Wir durften dann in die Schleuse einfahren, die beiden Sportboote an den ersten und zweiten Schwimmpoller und ich sollte wieder ins Päckchen beim zweiten Sportboot.

Also wieder das Sportboot angesteuert und festgemacht.

Allerdings hatte das zweite Sportboot so unglücklich am ersten Schwimmpoller festgemacht, dass als ich im Päckchen lag, mein Heck über dem Drempel lag.

Ich bat dann den ersten Skipper ob er über Funk anfragen kann ob ich nicht den dritten Schwimmpoller verwenden darf, dies wurde mir dann auch von dem Schleusenwärter gestattet.

Also wieder aus dem Päckchen raus und zum dritten Schwimmpoller.
Die Dame aus dem ersten Sportboot machte sich sofort zu Fuß auf dem Weg und legte mir die Leine um den dritten Schwimmpoller.
Dies fand ich super nett und sehr hilfreich.

Dann hat das Schleusen wieder super funktioniert und es ging die letzten Kilometer zu meinem Heimathafen.
Kurz vor der Einfahrt verabschiedete ich mich bei den beiden Crews, und es ging zur letzten Herausvorderung des heutigen Tages, zum anlegen an meinem Liegeplatz.

Was bleibt

  • Egal wie man plant, immer mit dem unvorhersehbaren Rechnen.
  • Anlegen im Päckchen habe ich jetzt auch gemacht
  • Lösung überlegen für das Einhandschleusen zu Tal, wenn der Schwimmpoller zu tief ist.
    • Üben Leinen werfen.
    • Langen Bootshaken besorgen.
    • Einsetzen des Schleusenhaken mit Seil. (Üben)
    • Üben Leinenlegen mit dem Langen Bootshaken von der Fly.
  • Absprache mit weiteren Sportbooten wenn zusammen geschleust wird.
  • Funk sollte man zwingend an Board haben (anrufen über Mobilfunk ist nur eine provisorische Lösung).

Die Sehenswürdigkeiten der Tour

2 Antworten

  1. Moin Andreas,

    danke für Deinen aufschlussreichen Erfahrungsbericht! Auch ich bin „Motorbootanfänger“. Eine Frage daher:
    Ich habe erst eine Schleuse an der Nordsee durchfahren. Wir haben uns damals persönlich angemeldet (es war sehr früh) usw. Braucht man den wirklich Sprechfunk, um mit den Schleusen zu kommunizieren?? Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass man mit dem Handy auch die Festnetznummern benutzen kann, die ja im WSA Online nachschlagen kann…

    Gruß
    Richard

    1. Hallo Richard, schön das Du meine Seite besuchst.
      Generell hast du vollkommen recht, jede Schleuse hier bei uns auf den Kanälen rund ums Ruhrgebiet ist auch über Telefon erreichbar.
      Demzufolge ist Funk nicht zwingend notwendig.

      Allerdings gibt es aus meiner Sicht ein Punkt der anders ist, weswegen ich immer wieder mir ein Funkgerät einbauen würde.
      Wenn sich irgend was ändert, funken Dich die Schleusenwärter an, um Dir die Änderung mitzuteilen.
      Das die Schleusenwärter sich dich Nummer notieren und anrufen ist aus meiner Erfahrung eher selten.

      Auch habe ich schonmal folgende Äusserungen von Schleusenwärtern am Telefon gehabt: „Funk sollte verpflichtend sein, für die Sportschifffahrt“.
      War aber auch die Außnahme. Der Großteil der Schleusenwärter ist super nett, egal ob am Funk oder Telefon.

      Lieber Gruß
      Andreas

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Andreas Smolka Projektmanagement Skaylink

Andreas Smolka

Als absoluter Anfänger im Sportbootbereich, beschreibe ich meine Erfahrungen mit dem Bootssport.

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